Knigge – der mit den Anstandsregeln und der Etikette?

Ja – und doch auch gleichzeitig nicht. Denn Herrn Knigge ging es gar nicht um Tischmanieren und gutes Benehmen, sondern um ein sozial aufgeklärtes Miteinander. Und genau da hat das Team des Kindergarten St. Peter Körrenzig mit Unterstützung des Fördervereins Wald und Wiesenkinder e.V. auch angesetzt, als es das Thema Knigge und Manieren mit in den Plan der Vorschuldinder aufgenommen hat.


Aber von vorne:
Sich in die Jacke zu helfen, die Tür aufzuhalten oder am Tisch nicht zu zappeln oder gar mit dem Handy zu spielen das sind Werte, die den Erziehern, Erzieherinnen und Eltern der Kita-Kinder absolut wichtig sind. Uns so haben sie bereits zum zweiten Mal mit den Vorschulkindern das Thema Benehmen und soziales Miteinander besprochen. Im Kita-Alltag wurde geübt, wie die Kinder miteinander reden, spielen und auch mal einen Streit schlichten möchten. Dabei ging es weniger um vorgegebene Regeln, sondern darum, wie man selbst behandelt werden möchte. Das Verständnis dafür war auch bei den Kleinen ganz schnell da. Denn wer möchte schon ständig Geschrei, Diskussionen oder die Tür vor der Nase zugeschlagen bekommen?

Und so war der Besuch des Knigge-Trainers Torsten Schröder dann auch der (fast) krönende Abschluss einer Themenreihe, die den Kindern bestimmt in Erinnerung bleiben wird. Sie durften selbst ausprobieren, wie man den Tisch deckt, konnten mitentscheiden, welche Regeln im Gespräch gelten sollen und dann kam – und das war dann wirklich der krönende Abschluss – der gemeinsame Restaurantbesuch im Einhorn in Jülich. Hier freute man sich zum wiederholten Male, darüber die kleinen Restaurantbesucher mit einem Mittagessen mit drei Gängen begrüßen zu dürfen. Salat, Erbsen, ein Süppchen – da waren allerlei Stolperfallen eingebaut. Aber mit gegenseitiger Hilfe und den Tipps des Trainers Torsten wurden alle Herausforderungen gemeistert. Die übrigen Gäste waren ganz begeistert von dieser Gesellschaft, die nur durch eines aufgefallen ist: durch gutes Benehmen und strahlende Augen. Das Eis zum Nachtisch war hochverdient!

Für die Erzieherinnen im Projekt ist klar: „Das ist uns wichtig für unsere Kinder auf dem Weg ins weitere Leben und die zweite Durchführung des Knigge Trainings war bestimmt nicht die letzte, freut sich Frau Lohmberg, stellvertretende Kita-Leitung.

Danke an die engagierten Eltern und an Torsten Schröder, der die Kinder mit Spaß und Engagement bei diesem tollen Projekt begleitet hat. Sabrina Königs vom Förderverein Wald und Wiesenkinder e.V., Mitorganisatorin und selbst Mutter eines Knigge-Kids fügt hinzu: „Es kann jetzt schon mal passieren, dass wir von den Kindern am Tisch ermahnt werden, weil wir uns nicht an die gemeinsam vereinbarten Regeln halten. Und genau dann wissen wir: Für gutes Benehmen ist man nie zu alt. Und eben auch nicht zu jung.“

In diesem Sinn: Knigge Kids sind fit für die Zukunft und ein soziales Miteinander. Sich gegenseitig zu helfen, ausreden zu lassen und sich zu bedanken ist für sie fast selbstverständlich – und wenn es mal einer vergisst hilft eine freundliche Erinnerung ?