Fachkräftemangel – profinos akquiriert spanische Fachkräfte

Die vier gemeinnützigen Kitaträger im Bistum Aachen, profinos, pro multis, pro futura, und Horizonte, gehen zusammen neue Wege und werden im nächsten Kindergartenjahr spanische Fachkräfte in ihren Kitas einsetzen.

Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels können aktuell nicht alle Stellen in den Kitas besetzt werden.
Das ist ein deutschlandweites und trägerübergreifendes Problem.

In Spanien sieht das ganz anders aus: Nach Abschluss ihres Studiums finden nur ca. 60 Prozent der Absolventen eine Stelle auf dem Arbeitsmarkt.
Denn die Kitas in Spanien werden überwiegend von staatlichen oder kommunalen Stellen betrieben. Die anderen Fachkräfte haben befristete

Arbeitsverträge und wissen oftmals im Mai nicht, ob und wie es im August für sie weitergeht. Teilweise halten sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser.

Aus diesem Grund hat sich profinos gemeinsam mit den anderen drei gemeinnützigen Kitaträgern im Bistum Aachen für ein außergewöhnliches Projekt entschieden:

Gemeinsam mit der Agentur Talentbrücke wurden 12 AbsolventenInnen der Hochschule in Madrid ausgesucht, die bereit sind, nach Deutschland auszuwandern. Die Talentbrücke bereitet die zukünftigen MitarbeiterInnen in einem Sprachkurs auf die Arbeit in Deutschland vor. „Wenn der Sprachkurs mit dem B2-Level abgeschlossen ist, wird die Anerkennung des Studiums als Fachkraft für die Kitas in NRW bei der zuständigen Bezirksregierung beantragt. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, können wir die neuen Fachkräfte in unseren Einrichtungen einsetzen“, erklärt Jens Wucherpfennig, Personalreferent profinos.

Die Kosten (Sprachkurs und Vermittlungsgebühr) teilen sich die vier Träger anteilig.

Zeitplan

• Akquirierung im Sommer/Herbst 2022

• Sprachkurs von Januar 2023 bis Juni 2023

• Anerkennung der Abschlüsse Juni 2023

• Umzug nach Deutschland Juli 2023

• Einarbeitung und Orientierung bis Dezember 2023

• voller Einsatz in den Kitas ab Januar 2024

Eine Reihe an Maßnahmen

Um den Mangel zu beheben und die Situation für die Kinder, Eltern und MitarbeiterInnen zu verbessern, hat profinos bereits eine Reihe an Maßnahmen ergriffen:

• Erhöhung der Ausbildungskapazitäten in den 40 Einrichtungen. In jeder profinos Kita soll mindestens eine Ausbildungsstelle vorgehalten werden.

• Alle Ausbildungsarten werden angeboten incl. PIA-Kinderpflege

• Besetzung des Stellenplans zu Beginn des Kindergartenjahres möglichst über 100 Prozent, da im Laufe des Jahres immer wieder MitarbeiterInnen ausfallen, z.B. aufgrund von Erkrankungen oder Schwangerschaften

• soziale Leistungen und betriebliche Veranstaltungen zur Bindung der MitarbeiterInnen

Und jetzt zusätzlich noch die Akquirierung spanischer ErzieherInnen. „Wir wollen den Versuch

starten, zusätzlich Fachkräfte aus dem Ausland in unseren Kitas zu integrieren. Wenn dieses

Pilotprojekt erfolgreich ist, wird es sicherlich eine Wiederholung geben“, sagt Thomas Pick, Geschäftsführer profinos.